Die Planungen rund um ein Industrieheizkraftwerk bei Messkirch sorgen für intensive Diskussionen in den Reihen der politisch aktiven Bürgerschaft. Die CDU Meßkirch diskutiert das von Korn Recycling und anderen geplante Vorhaben und fordert die Einbindung der Bürgerschaft und eine sachliche Abwägung.
Die Gemeinderäte selbst hatten über Stadt und Bürgermeister bereits die Möglichkeit, sich vielseitig zu informieren, Experten anzuhören und ähnliche Bauwerke zu besichtigen.
Gesamtgesellschaftlich sei es absolut sinnvoll, Energie zu gewinnen aus all dem, was nach mehrfachem Recycling nun mal übrig bleibt, so die CDU Vertreter. Schließlich führt die aktuelle Energiekrise deutlich vor Augen, dass wir alle umweltfreundlichen Alternativen zur fossilen Energieerzeugung nutzen müssen – die CDU Meßkirch hatte sich in diesem Rahmen bereits für Windkraftansiedlung und ein Bürgerwindrad ausgesprochen.
Die absolute Elementarforderung der CDU beim Industrieheizkraftwerk ist, dass emissionsarm und für die Umgebung schadstofffrei gearbeitet wird. Auch sind Fragen zum nachhaltigen Betrieb noch zu klären: Was passiert, wenn in Zukunft (erfreulicherweise) nicht mehr genug Gewerbeabfälle lokal verfügbar sind? Dann dürfen die Brennstoffe nicht hunderte Kilometer nach Meßkirch transportiert werden.
Kritisch zu beurteilen sei außerdem die Standortfrage: Die Flächen sind begrenzt, jeder Quadratmeter Industriegebiet kann nur einmal vergeben werden. Und so würde eine Entscheidung für ein Heizkraftwerk gleichzeitig eine Entscheidung gegen einen Handwerks oder Industriebetrieb sein, der wohl mehr Arbeitsplätze und Steuereinnahmen und weniger optische Beeinträchtigungen brächte als das Kraftwerk. Der Mehrwert für Bürgerschaft und Umwelt durch ein Industrieheizkraftwerk müsste also groß genug sein, um dies auszugleichen.
Ob ein Fernwärmenetz oder soziales Engagement der Kraftwerksbetreiber einen solchen Nutzen bringen könnten, sehen die CDU Vertreter aktuell als noch nicht erwiesen.
Das Wichtigste sei nun die enge Einbindung der Bürgerschaft. Die CDU Fraktion habe seit Beginn der Planungen gefordert, dass in puncto Industrieheizkraftwerk nichts ohne eine breite Bürgerbeteiligung entschieden wird. Die Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch ist deshalb ein wichtiger Startpunkt für eine breite und sachliche Abwägung.